Hochschwab mit Hund
Jhre lang hat mich dieser Berg angelacht und angesprochen… Wir haben geplant, dann verschoben wegen Gewitter, frühzeitiger Wintereinbruch, Verletzung usw. Es ist eine lange Tour, da sollten schon alle Umwelteinflüsse passen, zumindest halbwegs. Und dann kam es ganz spontan im September 2022 dazu. Benni hatte ein Paar Fingern beim Bouldern beleidigt, daher haben wir etwas ohne Kraxlerei gebraucht. Jedoch wollten wir es lang und anstengend, da es die letzte Möglichkeit für solch´ ein Tour im sommer war. Und es war einfach perfekt.
Tourendaten:
Länge: 23 km
Höhenmeter: 1418 hm
Routenführung: https://www.bergfex.at/sommer/steiermark/touren/hochtour/34258,seewiesen–hochschwab/
Rast/Einkehr: Voistalerhütte und Schiestelhaus (beide haben leckeres Essen)
Hindernisse: steile Passagen, jedoch keine Kraxlerei
Sonstiges: Die Schwierigkeit der Route ergibt sich aus der Länge.
Tourenbericht
Der Wecker klingelte um 6 Uhr, ich dachte mir kurz nur „Neeeein, ich will schlafen“. Doch dann habe ich realisiert, wir liegen im Van und es steht ein Bergtag an. Als ich die Tür aufmachte, war die Müdigkeit weggeblasen, denn wir hatten den allerschönsten Sonnenaufgang mit Hochnebel und herrlich frische Luft.
Auf die Hochschwab führen so einige Routen, aber nur wenige ohne Kraxeleinheiten, so eine ist die Route über den Seetal.
Wir starteten am Parkplatz beim Seetal, ert geht es hier flach der Forststraße entlang. Ich persönlich mag sowas ganz gerne, da ein bisschen Aufwärmen nicht schadet, bevor es steil bergauf geht. Hier kann es sein, dass man im Sommer Kühe begegnet, aber es gibt genügend Platz zum Ausweichen. Am Ende der Forststraße biegt man ins Wald ab und es geht richtig steil bergauf. Da ist man gleich dankbar über die Aufwärmrunde vorher. Bevor wir aber richtig ins schanufen kommen konnten, wurden wir bereits mit atemberaubendem Bergpanorama belohnt. Ich wusste gar nicht, wo ich als erstes hinschauen sollte. Bei der Route wechseln sich ständig flache und sehr steile Stücke. So geht man ca. 1 Stunde bergauf, dann eine halbe flach usw. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir auch schon die Voistalerhütte und haben uns gleich eine kleine Stärkung geholt und den Aussicht genossen. Dann ging es auch schon weiter durch ein Hochtal mit zahlreichen Murmeltieren und natürlcih auch deren musikalische Begleitung. Hercules war ganz aus dem Häuschen, da er die Tierchen nicht orten konnte, sie sind ja immer ganz schnell weg. Am Ende vom diesem Tal beginnt die Spaß erst. Bald befinden wir uns auf alpinen Gelände mit Geröll und einige größere Felsen. Aber alles kein Problem, alles ohne Hände möglich. Benni kann es beweisen, da er ja seine Fingern nicht wirklich einsetzen konnte. Auf dem Plateu angekommen ist man im Reich der Gämse und wenn man mit Jagdhund unterwegs ist, merkt man es sofort… Beim Schiestalhaus angekommen, geht es nochmal steil rauf und dann haben wir es auch schon geschafft. Wir standen am Gipfel vom Hochschwab! Zurück ging es auf der selben Route wie rauf. Da es anfing zu Regnen wollten wir Mal abwarten und haben uns eine Suppe auf der Hütte gegönnt und über unser glück gefreut, dass wir den Gipfel noch bei sonne genießen konnten. Man kann ja nicht immer nur Pech haben! Runter ging es wesentlich schneller. Und nach insgesamt 13 Stunden waren wir wieder im van und haben uns auf Bettchen gefreut! Und ziemlich bald mit Grinsen im Gesicht zu dritt kuschelnd eingeschlafen. Hach wasfür ein Bergtag! Wafür ein Abenteur gemeinsam!
Und selbst, wenn ich jetzt Monate später daran denke, geht mein Herz auf und muss lachen! Denn diese Abenteuer kann man weder un wegnehmen noch mit Geld kaufen und sind einfach die alerwertvollsten von allem was man auf dieser Welt nur haben kann.
Achtung! Es gibt jedoch so einige Hinweise, ohne denen ich dieses Post nicht beenden kann.
Erstens sollte man für diese Route konditionell wirklich fit sein. Weiters sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auch wichtige Voraussetzungen. Ihr solltet im Idealfall vorher schauen, ob sowas eurem Hund auch gefällt, denn die Wanderung ist lang und wenn Herr oder Frau Hund am Gipfel sagt: „Nö, ich gehe nicht weiter!“, müsst ihr länger schleppen.
Zweitens ist das Getein sehr scharf oder so. Also am besten schon vorher die Pfoten vom Hund extra pfelegen und danach auch unbedingt einschmieren! Es kann zu aufgerissenen Pfoten kommen. Und ich spreche aus Erfahrung! Sowas ist bei uns normal nie ein Thema, aber Herci konnte zwei Tage kaum gehen, weil seine Pfoten Wunden hatten. Beim Wandern selbst hat er das überhaupt nicht angedeutet, aber am nächsten Tag war selbst die kleinste Runde nicht möglich. Wir haben es aber mit Pfotensalbe, Kokosöl und Babysocken schnell wieder in Griff bekommen und sind jetzt eine Erfahrung reicher. Diese Erfahrung würde ich Euch aber gerne ersparen! 🙂
Drittens bitte diese Route mit Hund niemals im Hochsommer gehen! Es gibt weder Schatten noch Wasser. Das Gestein kann (denke ich zumindest Mal) so heiß werden, dass Eure Hunde da wirklich Probleme bekommen könnten.
Ich wünsche Euch einen unvergesslichen Bergabenteuer!